ARTSY

Die junge Kunststudentin Arielle Tsyme, die ihre Werke mit dem Künstlernamen „Artsy“ signiert, ist eine zurückhaltende Hochbegabung, die von Kommilitonen wie Dozenten hochgeschätzt und umschwirrt wird. Aber Arielle weiß, nichts davon ist real, niemand ihr ernsthaft zugetan, all die Aufmerksamkeit hängt mit ihrem außergewöhnlichen Talent zusammen. Besuchte sie nicht mehr den Kurs, würde ihr etwas zustoßen oder sie plötzlich verschwinden, niemand würde nach ihr suchen. Tief in ihrem Herzen ist sie allein. Einzig wahrhaftig erscheint ihr das, was sie zeichnet, was sie mit Wasser und Farben erschafft.
Eines Nachts, als Arielle noch völlig versunken an ihrem neusten Projekt arbeitet, erscheint plötzlich eine seltsame Gestalt im Zeichensaal, die behauptet ihrem Gemälde entstiegen zu sein. Die Gestalt lädt Arielle ein, sie hinüber auf die andere Seite zu begleiten, in jene Welt, die sie mit ihren Pinselstrichen geschaffen hat. Ihr noch unvollendetes Werk ist das Portal dorthin. Obwohl Arielle von der Unmöglichkeit dieser Begegnung überzeugt ist, folgt sie der Gestalt und begibt sich durch ihr Gemälde hindurch in die Welt ihrer Kreation. Voller Bewunderung muss sie feststellen, dass diese ihre Welt sie weit mehr begeistert als die reale. Die Menschen wirken ehrlicher, die Landschaft wärmer, der Alltag erträglicher. So begibt sie sich auf eine wundersame Reise, auf der sie so manchen Freund, aber auch so einige dunkle Schatten trifft. Nichtsdestotrotz erscheint ihr alles, was ihr widerfährt, lebenswerter als in der Realität. Wird sie sich auf dieser Seite verlieren oder am Ende zurück in ihr echtes Leben kehren?